Überwachung telefon arbeitsplatz

Dez. Die Telefonnutzung des Arbeitnehmers am Arbeitsplatz kann vom Arbeitgeber innerhalb bestimmter Grenzen überwacht werden.
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Nur auf einen vagen Verdacht hin darf ein Arbeitgeber seine Angestellten nicht überwachen lassen. So eine Überwachung würde sich als rechtswidrig vor Gericht erweisen — eventuell angefertigte Videoaufnahmen verlieren somit ebenfalls ihre Gültigkeit. Wenn allerdings konkrete Beweise vorliegen und ein Verdacht auf Tatsachen beruht, dann darf sogar hinterherspioniert werden. Sollte sich der Verdacht erhärten, kann das bedeuten, dass ein Arbeitnehmer für die Kosten der Überwachung aufkommen muss.

Umgekehrt bedeutet allerdings eine nicht begründete Überwachung für den Arbeitgeber, dass er mit Schmerzensgeldforderungen rechnen muss. Für einen Arbeitgeber kann es unangenehme Konsequenzen haben, wenn das nicht beachtet wird — zuvor angefertigte Aufnahmen oder Untersuchungen können sich dann als nicht rechtens herausstellen.

Wie stark das Persönlichkeitsrecht vor Überwachung am Arbeitsplatz schützt, zeigt dieser Fall einer Videoüberwachung. Ein Arbeitgeber kündigte einer Verwaltungsangestellten fristlos wegen Diebstahls. Ihr wurde vorgeworfen, aus einem für Kunden unzugänglichen Büro Euro aus einem Tresor entnommen und eingesteckt haben. Die Angestellte war der Auffassung, dass die heimliche Videoüberwachung unzulässig gewesen sei.

Die Aufnahmen dürften daher nicht gegen sie verwendet werden. Infolgedessen reichte sie beim zuständigen Arbeitsgericht Kündigungsschutzklage ein. Der Arbeitgeber konnte den behaupteten Diebstahl somit nicht nachweisen.

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Mangels Kündigungsgrund war die Kündigung somit unwirksam. Hier kann er die Videokamera dazu nutzen, den angeblichen Täter zu filmen und quasi in flagranti bei einem Vergehen zu erwischen. Sandra Voigt , Assessorin und Redakteurin bei eRecht Kann ein etwaiger Diebstahl oder eine mögliche Beschädigung auch anderweitig verhindert werden, ist das Filmen nicht mehr erlaubt. Nur so kann das Grundrecht der Betroffenen auf informationelle Selbstbestimmung ausreichend geschützt werden. Auch im vorliegenden Fall hätte ein Kassenbuch geführt oder der Personenkreis, der Zugang zum betreffenden Büro und Tresor hat, beschränkt werden können.

Mangels weiterer Beweise — zum Beispiel Zeugenaussagen — konnte der angebliche Diebstahl nicht belegt werden. Datenschutz und Persönlichkeitsrechte sind vorrangig Generell ist festzuhalten, dass eine Überwachung der Mitarbeiter unzulässig ist, wenn sie dauerhaft und systematisch betrieben wird. Von Bedeutung ist lediglich, dass der Arbeitgeber seinen Aufklärungs- und Unterrichtungspflichten nachkommt. Letztlich ist es auch im Interesse des Unternehmens, Überwachung als das letzte Mittel der Wahl einzusetzen, da es das Vertrauen der Mitarbeiter nachhaltig schädigen und sie somit demotivieren könnte.

Zusätzlich können Schadensersatzforderungen der geschädigten Mitarbeiter auf ihn zukommen. Nicht nur der Arbeitnehmer, sondern auch sein Arbeitgeber steht unter dem Schutz des Persönlichkeitsrechts. Das missachtete eine Arbeitnehmerin, die ihren Chef während eines Mitarbeitergesprächs heimlich mit dem Handy aufnahm.

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In dem Gespräch ging es um die unerlaubterweise abweichenden Arbeitszeiten der Mitarbeiterin, die sich nach längerer Krankheit in der Wiedereingliederung befand und offenbar die im Betrieb geltende Gleitzeitregelung in Anspruch nahm. Während des längeren Gesprächs, in dem der Arbeitgeber vorm Scheitern beziehungsweise dem Abbruch der Wiedereingliederung warnte, kam es zu einer dreiviertelstündigen Pause. Einige Wochen nach diesem Gespräch wurde der Mitarbeiterin gekündigt. Die Arbeitnehmerin erhob eine Kündigungsschutzklage und legte den Mitschnitt des Gesprächs nach der Pause vor.


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Daraufhin erfolgte eine weitere Kündigung des Arbeitgebers. Die heimliche Anfertigung von Tonaufzeichnungen ist in vielen Fällen strafbar. Entsprechende Aufnahmen können kaum zu Beweiszwecken verwertet werden, sondern gefährden sogar den Job. Hier liegt eine gegenüber dem Chef begangene Persönlichkeitsrechtsverletzung vor, denn grundsätzlich darf jedermann selbst und allein entscheiden, wer seine Worte auf einen Tonträger aufnehmen darf und wer nicht. Sondern in diesem Fall hätte auch die Arbeitnehmerin zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte ihren Chef um Erlaubnis bitten müssen.

Umgekehrt: Hätte er sie ihr verwehrt, hätte sie das Personalgespräch insgesamt ablehnen können. Weitere legale Wege der Dokumentation wären gewesen, einen Kollegen oder einen Vertreter des Personalrats als Beistand mitzubringen oder sich selbst schriftliche Notizen während des Gesprächs zu machen. Sie haben eine Frage zum Arbeitsrecht?

Überwachung am Arbeitsplatz: Wie weit darf der Arbeitgeber gehen?

Nutzen Sie dazu auch unsere Ratgeber-Community Karrierefragen. Was andere Leser noch gelesen haben Dienstrechner: Was ist darauf erlaubt? Haftung am Arbeitsplatz: Wer zahlt wann? Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Sie arbeitete danach beim Bürgerfunk und einem Münsteraner Verlag. Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.

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